Bündnis für Ausbildung im Dialogmarketing wirbt für Ausbildungsberufe
Von Jördis Harenkamp, Managerin Public Relations & Finanzen im Call Center Verband Deutschland e. V. (CCV)
Dieser Beitrag ist der CCVNews zur CCW 2019 entnommen.
Vor zwei Jahren wurde auf der CCW das „Bündnis für Ausbildung im Dialogmarketing“ gegründet. Warum? Die Ausbildungszahlen in den Berufen Kaufmann/-frau für Dialogmarketing und Fachkraft für Dialogmarketing sanken beständig und es fanden sich Engagierte, die dagegen etwas unternehmen wollten. Die Initiative, an der sich der CCV neben dem DDV, dem CC-Club, dem Berufskolleg an der Lindenstraße der Stadt Köln (bkal) und verschiedenen Unternehmen der Branche wie CCV-Mitglied T.D.M. beteiligt, hat seitdem einige Aktionen gestartet. Lesen Sie hier mehr! Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und das Kuratorium der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung (KWB) beraten das Bündnis zu Fragen einer eventuellen Neuordnung der Berufe.
Die aktuell vorliegenden Ausbildungszahlen sprechen jedoch noch immer eine deutliche Sprache. Wir befragten dazu Simon Grupe, Referatsleiter kaufmännische und Dienstleistungsberufe beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag e. V. (DIHK):
CCVNews: Im Jahr 2017 hatten wir bei den Kaufleuten für Dialogmarketing insgesamt 375 Ausbildungsverträge weniger als noch im Jahr 2012. Ist die Arbeit im Callcenter „unsexy“ geworden? Oder ist das ein Problem, welches alle kaufmännischen Berufe aktuell haben?
Simon Grupe: Berufsübergreifend hat sich in den vergangen Jahren der demographisch bedingte Rückgang von Schulabgängern in den Vertragszahlen niedergeschlagen. Wichtig ist, dass die Jugendlichen frühzeitig mit einer Berufsorientierung in Kontakt kommen, die ihnen im Bereich der Beruflichen Bildung die Vielfalt der Möglichkeiten zeigt. Neben den bekannten „Klassikern“ wie Bankkaufmann, Industriekaufmann oder Kfz-Mechatroniker gibt es weitere spannende Berufsalternativen wie z. B. im Dialogmarketing. Die IHKs engagieren sich für eine Berufsorientierung vor Ort u. a. mit regionalen Schulkooperationen, Ausbildungsbotschaftern, Marketingaktivitäten oder der gemeinsamen Lehrstellenbörse. Sehr gut ist es, wenn auch Branchenverbände selbst für die Möglichkeiten einer Dualen Ausbildung werben. Das Bündnis für Ausbildung hat dies beispielsweise sehr anschaulich im Kontext der Digitalisierung unter der Überschrift „Neue Arbeitswelten“ umgesetzt.
CCVNews: Noch weiter gefragt: Wollen junge Menschen überhaupt noch den „anstrengenden“ Weg einer Ausbildung gehen oder ist heutzutage eher Learning-by-Doing und schnelles Geldverdienen angesagt? Was spiegeln da die Gesamtausbildungszahlen 2017 wieder?
Simon Grupe: 2017 hat sich in der Gesamtwirtschaft erstmals die Zahl der Azubis wieder erhöht. Für 2018 zeichnet sich sogar ein leichtes Plus ab. Ich bin davon überzeugt, dass die jungen Menschen wieder mehr Spaß daran finden, etwas zu „Können“. Insbesondere Erfolgserlebnisse im Rahmen eigenverantwortlicher Projekte sowie das Einbeziehen der Azubis in das soziale Miteinander steigert die Motivation im Unternehmen und zeigt ihnen den Sinn einer Arbeit.
CCVNews: Wann können wir mit Zahlen für das Jahr 2018 rechnen?
Simon Grupe: Die statistische Auswertung wird jeweils zum 31.12. eines Jahres vom DIHK erhoben. Nach Zusammenstellung und Aufbereitung der Zahlen wird die Statistik für 2018 Ende des 1. Quartals 2019 vorliegen.
CCVNews: Was sind Ihre Empfehlungen für unsere Branche?
Simon Grupe: Öffnen Sie den jungen Menschen die Türen. Gerade in einem Praktikum kann man sehr gut herausfinden, ob ein potentieller Ausbildungsberuf zu den Talenten und Wünschen eines Menschen passt. Sprechen Sie über das, was in Ihren Unternehmen passiert und was sie ausmacht. Auch weitere Angebote können die Ausbildung noch attraktiver machen, z. B. ein Auslandspraktikum oder eine Zusatzqualifikation. Für freie Ausbildungsstellen kann in der IHK-Lehrstellenbörse geworben werden.
Diesen Aufruf geben wir gern an die Unternehmen der Branche weiter und danken Herrn Grupe sehr für das Gespräch und die Unterstützung des Bündnisses.
Was können Sie als Branchenplayer noch tun?
Beteiligen Sie sich am Bündnis für Ausbildung – Mitstreiter sind gern gesehen, ob als Veranstalter für eines der nächsten Treffen oder ganz aktives Mitglied bei der Planung kommender Aktivitäten!
Auf der Website des Bündnisses für Ausbildung im Dialogmarketing (www.ausbildung-im-dialog.de) werden in der Rubrik „Marktplatz“ Videos von Auszubildenden veröffentlicht, die aus der Praxis berichten. Wir suchen immer nach neuen Statements – senden Sie uns das Ihrer Azubis gern zu (ausbildung@cc-verband.de) und wir stellen es kostenfrei online! Liken Sie uns bei Facebook und teilen Ihre News zur Ausbildung mit uns! Und: bilden Sie aus!
Zahl der Ausbildungsverträge gesamt, Quelle: DIHK