„Ich bin nur blind, nicht geistig behindert!“

Ansichten einer Blinden, die gegen viele Klischees zu kämpfen hat

 

Gelsenkirchen, 09.01.2018. „Was wir Blinde zu hören bekommen, ist manchmal unglaublich. Letztens hat mich einer bewundert, weil ich eine Treppe runtergegangen bin“, erzählt Hacer Savas und schüttelt mit dem Kopf. „Kein Problem“, habe sie dann geantwortet., „ich habe ja gesunde Beine.“ Die 31jährige ist unglaublich schlagfertig und geht mit ihrer Schwerbehinderung ganz selbstverständlich um. Deshalb war es für die junge Frau aus Marl auch immer wichtig, einen ganz normalen Beruf zu ergreifen. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet Savas nun schon bei AMEVIDA, berät Mobilfunkkunden und optimiert deren Verträge. Fünf Tage die Woche acht Stunden lang – hochkonzentriert, und mit einer Menge Technik, die sie bei ihrer Arbeit unterstützt.

AMEVIDA, das ist der Callcenter-Riese mit Sitz in Gelsenkirchen und sechs weiteren Standorten in NRW. Das Unternehmen ist mit seinen rund 2260 Mitarbeitern einer der führenden Anbieter im Bereich Customer-Care Dienstleistungen in Deutschland. Was so viel heißt wie: der gute alte Kundendienst. In allen sieben Standorten arbeiten auch Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen – der Rollstuhlfahrer, die Blinde und auch Menschen mit Amputationen. Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen müssen wenigstens fünf Prozent dieser Stellen mit schwerbehinderten Menschen besetzen, so will es der Gesetzgeber. Ansonsten ist eine Ausgleichsabgabe fällig. „Viele Arbeitgeber kaufen sich regelrecht frei“, ärgert sich Hacer Savas. AMEVIDA beschäftigt zurzeit 120 Mitarbeiter mit einer Behinderung.

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