Capita unterstützt Kölner Inklusions-Projekt

Capita unterstützt das Projekt „MitArbeit! In Köln.“ des Jobcenters Köln und der Agentur für Arbeit und integriert Menschen mit Behinderung erfolgeich in den Arbeitsalltag

Freitag 26. Mai 17

Berlin – Menschen mit Behinderung bringen oft vergleichbare Kompetenzen und Stärken mit, wie Menschen ohne Einschränkungen. Diese Erfahrung bestätigt der europäische Outsourcing-Spezialist Capita, der im Zuge des vom Jobcenter Köln durchgeführten Projekts „MitArbeit! In Köln.“ an seinem Standort in der Domstadt bereits fünf schwerbehinderte Mitarbeiter übernommen und erfolgreich in das Unternehmen integriert hat.

Bei dem Projekt „MitArbeit! In Köln.“, das Capita von Anfang an aktiv unterstützte, stehen auf der einen Seite die Arbeitsuchenden im Fokus, die in der Regel zwar gut ausgebildet sind, aufgrund ihrer Einschränkung jedoch kein geeignetes Arbeitsumfeld finden. Auf der anderen Seite gilt es aber insbesondere auch, Arbeitgeber besser über die Potentiale sowie Beschäftigungs- und Fördermöglichkeiten von Menschen mit Handicap zu informieren.

„Schwerbehinderte Menschen sind meist gut qualifiziert. Knapp 60 Prozent von ihnen haben einen Berufsabschluss mindestens auf Fachkräfteniveau“, erklärt Raimund Becker, Vorstand der Regionen der Bundesagentur für Arbeit. „Arbeitgeber, die einmal einen behinderten Menschen eingestellt haben, machen das meist auch wieder. Sie merken, welch enormes Fachkräftepotential in dieser Gruppe steckt. Wir hoffen, dass künftig noch mehr Arbeitgeber sich für dieses Potential öffnen. Kooperationen wie hier zwischen dem Projekt MitArbeit! In Köln. und dem Unternehmen Capita aber sind beispielhaft, wie es klappen kann.“

„Wir fühlen uns als Arbeitgeber grundsätzlich verpflichtet, Menschen mit all ihren Begabungen zu schätzen. Dies gilt in hohem Maße auch für Menschen mit Behinderung. Aus diesem Grund haben wir uns von Anfang an für das Projekt MitArbeit! In Köln. engagiert und die Praxis hat gezeigt, dass Integration immer dann weitgehend unkompliziert verlaufen kann, wenn beide Seiten davon überzeugt sind. Infolge des Projekts haben wir inzwischen fünf schwerbehinderte Mitarbeiter in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Dass ein solches Modell auf dem Arbeitsmarkt Schule machen kann, davon sind wir überzeugt“, so Sylvia Borcherding, HR Director Capita Deutschland.

Bereits seit vielen Jahren engagiert sich Capita in den Themen Inklusion und Einstellung von Menschen mit Behinderung. Seit 2007 gibt es am Deutschlandsitz in Berlin eine eigene standortgebundene Integrationsabteilung, die mit verschiedenen relevanten Organisationen und Ansprechpartnern zusammenarbeitet, unter anderem der Agentur für Arbeit und deren Abteilung Berufliche Rehabilitation, Intergrationsfachdiensten oder speziell in diesem Bereich ausgebildeten Jobcoaches.

Am Mittwoch, 24. Mai 2017, hat sich Capita am Standort Köln in einer Gesprächsrunde mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Arbeitsverwaltung, darunter auch Raimund Becker, Vorstand der Regionen der Bundesagentur für Arbeit, sowie Matthias W. Birkwald, MdB DIE LINKE, den zahlreichen Fragen zu diesem Thema gestellt und intensiv über Chancen und Hindernisse, schwerbehinderte Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ausgetauscht.

Foto: Capita

Arbeitskreis Inklusion: Aufruf zur Teilhabe!

Mit dem CCV Fachkräfte gewinnen und binden!

Im Arbeitskreis Inklusion des Call Center Verband Deutschland e.V.  möchten wir herausfinden, was Unternehmen aus der Callcenter-Branche benötigen, um auch künftig Fachkräfte zu gewinnen und zu binden.

Mit Vertretern des Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke und der Stiftung MyHandicap überlegen wir gemeinsam, was dafür getan werden kann.

Um Ihre Mitarbeiter auf Dauer gesund und motiviert am Arbeitsleben teilhaben zu lassen, nutzen wir die Synergien aller Beteiligten und erarbeiten Konzepte zu Aufbau und Umsetzung eines BGM sowie von Beratungs- und Dienstleistungsangeboten für Inklusion!

Seien Sie dabei, wenn wir überlegen, wie Fachkräfte für die Branche gewonnen werden können und entwickeln Sie mit uns die weitere Qualifizierung für die Branche in den Berufsförderungswerken!

Das ist Ihr Thema? Dann melden Sie sich gern bei Jördis Harenkamp, die den CCV-Arbeitskreis Inklusion organisiert und mit Ihnen gemeinsam einen Termin für ein Treffen finden wird!

Fachpraktiker(in) für Dialogmarketing – Pilotphase erfolgreich abgeschlossen

Drei der fünf Absolvent(inn)en bereits in Arbeit

Berlin, März 2017. Vier junge Männer und eine Frau haben im Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin (ALBBW) ihre Ausbildung zum Fachpraktiker bzw. zur Fachpraktiker(in) für Dialogmarketing erfolgreich abgeschlossen. Damit haben alle Teilnehmenden des ersten Ausbildungsdurchganges nun ihr Abschlusszeugnis in der Tasche. Und mehr als das: Drei der fünf Absolvent(inn)en konnten sofort nach Ende der Ausbildung eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen. Die Ausbildung zum Fachpraktiker bzw. zur Fachpraktikerin für Dialogmarketing wurde 2013 vom ALBBW und der IHK Berlin für Menschen mit Behinderung entwickelt, um diesen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen. Sie ist bisher einzigartig im gesamten Bundesgebiet.

Die dreijährige Ausbildung ist in großem Maße praxisorientiert gestaltet, die fachtheoretische Ausbildung in der Berufsschule erfolgt behinderungsbedingt „reduziert“. Etwa die Hälfte der Ausbildungszeit wird in Form der sogenannten Verzahnten Ausbildung (VAmB) direkt in Betrieben absolviert. Fachpraktiker(innen) für Dialogmarketing sind vorwiegend in Call- und Servicecentern tätig. Sie bearbeiten mit Engagement und Feingefühl Kundenaufträge und Reklamationen. Der Beruf eignet sich vor allem für Menschen, die Freude an Kommunikation und Kundenservice haben und auch bei schwierigen Gesprächen einen kühlen Kopf bewahren. Da die Aufgaben in der Regel am PC und Telefon erledigt werden können, ist die Ausbildung auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen sehr gut geeignet.

Das ALBBW ist das einzige von 52 in der Bundesrepublik existierenden Berufsbildungswerken, das jungen Menschen mit Behinderung eine Ausbildung zum Fachpraktiker bzw. zur Fachpraktikerin für Dialogmarketing ermöglicht. „Wir haben den Beruf in unser Ausbildungsangebot aufgenommen, weil es eine große Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich gibt“, betont Kerstin Stoye, stellvertretende Geschäftsführerin des ALBBW. Ausbildungsleiter Dr. Dirk Schwenzer ergänzt: „Mit dem Ergebnis des ersten Durchgangs können wir sehr zufrieden sein: Drei der fünf Teilnehmenden sind bereits in Arbeit bzw. haben einen Vertrag unterschrieben. Darunter ist ein junger Mann, der zuvor in einer Werkstatt für behinderte Menschen tätig war und es nunmehr durch die Ausbildung geschafft hat, eine qualifizierte Tätigkeit auf dem ‚allgemeinen Arbeitsmarkt‘ aufzunehmen.“

Der nächste Einstieg in die Ausbildung zum Fachpraktiker bzw. zur Fachpraktikerin für Dialogmarketing ist im ALBBW ab dem 1. September 2017 möglich.

Pressekontakt:
Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin
Paster-Behrens-Str. 88
12359 Berlin
Silke Stark | Unternehmenskommunikation
Telefon: 030 66588-101 | Fax: 030 66588-134
E-Mail: S.Stark@albbw.de | www.albbw.de

 

Das Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin (ALBBW), eine rehabilitationsspezifische, außerbetriebliche Einrichtung, bildet seit 1979 junge Menschen mit Behinderungen und besonderem Förderbedarf beruflich aus. Dazu gehören junge Erwachsene mit Körper-, Sinnes- und Lernbehinderungen sowie psychischen Erkrankungen. Ziel ist es, den jungen Menschen durch eine praxisnahe Ausbildung den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu ebnen und ihnen so eine selbstbestimmte Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Das ALBBW ist eine der größten Berliner Ausbildungseinrichtungen für junge Menschen mit Behinderungen und komplexem Unterstützungsbedarf, die Finanzierung erfolgt überwiegend durch die Bundesagentur für Arbeit. Träger des ALBBW ist der gemeinnützige Verein Berufsbildungswerk Berlin e. V. Als ordentliche Mitglieder gehören ihm das Land Berlin, die Handwerkskammer Berlin, die Industrie- und Handelskammer zu Berlin, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft und die Gemeinde Zeuthen an.

Durch Arbeitsleistung überzeugt

Monika Peterlik ist blind und arbeitet in der Zeitarbeitsbranche

von Marcus Meier
Monika Peterlik ist ein fröhlicher Mensch. Das merkt man der 57-Jährigen sofort an. Ihr oberbayerischer Akzent und ihre positive Ausstrahlung sind offenkundig. Entsprechend leicht fällt es, auf die gebürtige Münchnerin zuzugehen und ins Gespräch zu kommen. Monika Peterlik ist eine Frau, die mitten im Leben steht, gerne mit Menschen arbeitet und keine Berührungsängste hat. Ganz selbstverständlich ist ihre lebensbejahende Mentalität dann aber doch nicht.

„Es passierte 2004“, erinnert sich die 57-Jährige. „Innerhalb eines Monats verschlechterte sich mein Sehvermögen von 100 auf null Prozent.“ Eine medizinische Erklärung für die rasche Erblindung gibt es bis heute nicht. „Das waren harte Zeiten damals“, betont sie. Ihren Optimismus und ihre positive Lebenseinstellung ließ sie sich vom Handicap nicht nehmen. „Das Leben geht weiter, wenn man es selbst in die Hand nimmt“, fasst sie ihre Erfahrungen zusammen.

Vor der Erblindung führte Monika Peterlik ein Leben wie viele andere. Nach der Schule arbeitete sie in der Bank, nahm sich eine berufliche Auszeit, gründete eine Familie und bekam eine Tochter.

Punktschrift im BFW Würzburg
Dann kommt der Sommer im Jahr 2004 und der Verlust der Sehkraft. „Es gibt Schöneres als blind zu werden. Es gibt aber auch Schlimmeres,“ sagt Monika Peterlik heute. Sehr geholfen hat ihr der schnelle Kontakt zum Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg. Das Bildungszentrum im unterfränkischen Veitshöchheim hat sich auf die berufliche Bildung blinder und sehbehinderter Menschen spezialisiert. Im BFW lernt sie die Punktschrift und so wieder lesen und schreiben. „Ab dem Erlernen der Punktschrift ging es dann wieder aufwärts,“ erinnert sie sich. Der Ehrgeiz der engagierten BFW-Teilnehmerin sorgt dafür, dass sie deutschlandweit die erste ist, die die Ausbildung zur Servicefachkraft für Dialogmarketing blindheitsgemäß an der Braillezeile absolviert. Zudem ist sie 2007 mit ihrer Abschlussnote unter den besten Absolventen im gesamten Bundesgebiet.

Mit engagierter Leistung zur neuen Stelle
Die Jobsuche nach der BFW-Zeit gestaltet sich dennoch schwierig. „Viele Arbeitgeber nehmen gerne den Eingliederungszuschuss mit“, so die Erfahrung der blinden Frau. Sobald es nach einigen Monaten darum gehe, das Gehalt komplett zu übernehmen, trenne sich die Spreu vom Weizen. So tingelt sie bis Mitte 2013 von Kurzzeitjob zu Kurzzeitjob. Bei Sammeth Personalmanagement in Karlstadt, einem expandierenden Unternehmen unweit von Würzburg, wird sie dann beruflich glücklich. Unterstützung erhält sie dabei von den Reha- und Integrationsmanagern des BFW Würzburg. „Wir sind immer dankbar, wenn Arbeitgeber vorurteilsfrei auf unsere sehbehinderten Teilnehmer zugehen“, berichtet Sabine Zürn vom BFW Würzburg. „Das ist trotz Inklusion leider noch nicht ganz selbstverständlich“, macht sie klar.

„Am Anfang waren wir ehrlich gesagt auch etwas zurückhaltend“, sagt Andrée Sammeth, ihr heutiger Arbeitgeber. „Ein Besuch im BFW Würzburg und die unverkrampften Gespräche mit den sehbehinderten Teilnehmern dort haben mich dann vom Gegenteil überzeugt.“ Ideal ist zudem, dass Andrée Sammeth für seine Vertriebsabteilung dringend eine Mitarbeiterin sucht, die topfit am Telefon und am PC ist sowie verkäuferisches Talent in der Kundenakquise hat. Mitte 2012 absolviert Monika Peterlik ein mehrmonatiges Praktikum bei Sammeth Personalmanagement, am 01. Dezember 2012 wird ihre engagierte Arbeit mit der unbefristeten Einstellung belohnt.

„Damit eins klar ist: Wir beschäftigen Monika Peterlik aufgrund ihrer sehr guten Arbeitsleistung und ihrer hohen Motivation, nicht aufgrund ihres Handicaps“, sagt Andrée Sammeth und ergänzt: „Menschlich und fachlich möchten wir sie nicht mehr missen.“

Im Berufsalltag bekommen die Gesprächspartner beim Telefonieren nicht mit, dass Monika Peterlik blind ist und mit der Braillezeile arbeitet. Neben der klassischen Telefonakquise umfasst ihr Aufgabengebiet inzwischen den Schriftverkehr mit Kunden, den sie über eigens erstellte Textbausteine souverän erledigt. Zudem führt sie Gespräche mit Anwärtern für den Bewerberpool bei Sammeth Personalmanagement und wiegt ab, ob der Gesprächspartner zuverlässig und geeignet ist. Geschätzt wird ihre Expertise auch bei Bewerbungsgesprächen vor Ort in Karlstadt. „Frau Peterlik
beurteilt unsere Bewerber nicht nach deren optischem Erscheinungsbild“, erläutert der Firmenchef. Sie bildet ihre Meinung aufgrund des gesprochenen Wortes und hat so eine neutralere Herangehensweise. Ein Umstand, den man bei Sammeth Personalmanagement als Vorteil erkannt hat. Und es gibt tatsächlich Dinge, die Monika Peterlik schneller machen kann als ihre sehenden Kollegen. Mailtexte hat sie beispielsweise abgespeichert und so ruckzuck ihre Briefe an die verschiedenen Kunden versendet.

„Wir sind alle total begeistert“, bringt es Andrée Sammeth auf den Punkt. Inzwischen wirbt der 38-Jährige auch bei seinen Kollegen in der Zeitarbeitsbranche dafür, Menschen mit Handicap eine berufliche Chance zu geben. „Durch das kostenlose mehrwöchige Praktikum kann man sich als Arbeitgeber ein gutes Bild von den behinderten Bewerber machen.“ Und Andrée Sammeth lässt auch im eigenen Unternehmen Taten sprechen: Nach einem erfolgreichen Praktikum ist inzwischen auch Monika Peterliks stark sehbehinderter Lebensgefährte Tom Truckenbrodt im Team von Sammeth Personalmanagement dabei – und seit 1. April 2015 fest angestellt.

Sie sind vorurteilsfrei und möchten einem Absolventen des BFW Würzburg eine berufliche Zukunft bieten? Sabine Zürn vom BFW Würzburg freut sich auf Ihren unverbindlichen Anruf unter Telefon 0931 – 9001-144.

sammeth_peterlikAndrée Sammeth/ Monika Peterlik: Firmenchef Andrée Sammeth (links) hält große Stücke von seiner Mitarbeiterin Monika Peterlik (rechts). Ihre Blindheit spielt im Berufsalltag nicht wirklich eine Rolle.
Foto: Marcus Meier

Das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg ist eines von bundesweit 28 BFWs. Das überregionale Bildungszentrum ist eines von vier BFWs, das sich auf blinde und sehbehinderte Menschen spezialisiert hat. Der Großteil der Lehrgangsteilnehmer des BFW Würzburg war vor der Seheinschränkung berufstätig. Durch eine Erkrankung oder einen Unfall können sie ihre bisherige berufliche Tätigkeit nicht mehr länger ausüben. Die Experten des BFW Würzburg unterstützen Betroffene dabei, sich neue berufliche Perspektiven zu verschaffen.

Konkretes Ziel des BFW ist die zeitnahe Wiedereingliederung der Teilnehmer in das berufliche und gesellschaftliche Leben. Individuelle Kursangebote und optimal auf blinde und sehbehinderte Erwachsene abgestimmte Qualifizierungsmaßnahmen machen das BFW Würzburg zu einer der bundesweit führenden Einrichtungen in diesem Bereich. Die Betreuung durch Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter und geschulte Fachkräfte runden die Leistungen ab.

Das 1962 gegründete BFW Würzburg hat seinen Firmensitz seit 1980 in Veitshöchheim und verfügt über 200 Ausbildungsplätze in gut zwanzig verschiedenen Ausbildungsberufen und Berufsvorbereitungen. Die Arbeit des Haupthauses wird vor Ort von Regional-Centern in München und Hannover ergänzt. Die Dienstleistungen des Bildungszentrums nutzen blinde und sehbehinderte Erwachsene, Rehabilitationsträger (Agenturen für Arbeit, Deutsche Rentenversicherung, Jobcenter und Berufsgenossenschaften) sowie Unternehmen der Wirtschaft und Einrichtungen des öffentlichen Dienstes.

Mehr Informationen zum BFW Würzburg finden Sie im Internet unter www.bfw-wuerzburg.de

Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Irene Elisabeth Girschner
PR + Marketing
Helen-Keller-Str. 5
D-97209 Veitshöchheim

Telefon: 0931-90 01 171
E-Mail: Irene.Girschner@bfw-wuerzburg.de
Infos im Internet: www.bfw-wuerzburg.de

Inklusion: Callcenter und Berufsförderungswerke kooperieren

Der Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke e. V. (BV BFW) und der Call Center Verband Deutschland e. V. (CCV) wollen mit Unterstützung der Stiftung MyHandicap enger zusammenarbeiten. Dabei soll die Qualifizierung und die Inklusion von Absolventen der Berufsförderungswerke (BFW) in den Mitgliedsunternehmen des CCV vorangetrieben werden. Zudem unterstützt und berät der BV BFW den CCV und dessen Mitgliedsunternehmen beim Aufbau und der Umsetzung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Die 28 Berufsförderungswerke in Deutschland bieten Unternehmen ein umfangreiches Leistungsportfolio an. Die zahlreichen Mitgliedsunternehmen des Call Center Verband Deutschland e. V. wiederum sind aufgrund des starken Wachstums der Branche auf der Suche nach gut qualifizierten Fachkräften. Was liegt da näher, als beide Seiten zusammenzubringen und von ihren Vorteilen profitieren zu lassen? Deshalb haben der BV BFW und der CCV nun eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben. Die Stiftung MyHandicap unterstützt diesen Prozess beratend und kommunikativ.

„MyHandicap ist nun schon seit über fünf Jahren Kooperationspartner des Arbeitskreises Inklusion des CCV. Dabei haben wir mehrere Mitgliedsunternehmen des Verbandes kennen gelernt, die die Chancen der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung erkannt und vorbildlich umgesetzt haben. Service-Center können gerade für Menschen mit körperlichen oder Sinnes-Einschränkungen ein interessantes und attraktives Arbeitsumfeld bieten. Daher unterstützen wir die Kooperation und die sich daraus ergebenden Chancen für eine weitere Verbesserung der Inklusion von Menschen mit Behinderung im allgemeinen Arbeitsmarkt“, so Robert Freumuth, Geschäftsführer der Stiftung MyHandicap gGmbH in Deutschland.

Eines der beiden Hauptfelder der Kooperation ist die Inklusion von BFW-Absolventen unterschiedlicher Fachrichtungen in Unternehmen der Call- und Contactcenter-Branche. Zum Beispiel wird dort auch der klassische Kaufmann für Büromanagement gesucht und eingesetzt, der in fast allen BFW ausgebildet wird. Zudem sollen die in den Spezial-BFW im Dialogmarketing ausgebildeten Menschen mit Sehbehinderungen verstärkt an die Mitgliedsunternehmen des CCV vermittelt werden. Daneben unterstützt der CCV einzelne BFW beim Aufbau und der Weiterentwicklung der praktischen Qualifizierung in den Berufen Kaufmann/Kauffrau für Dialogmarketing und Servicekraft für Dialogmarketing.

Neben der Qualifizierung wollen die Partner auch im Bereich Arbeit und Gesundheit zusammenarbeiten. Konkret geht es um die Beratung und Unterstützung des CCV und seiner Mitgliedsunternehmen beim Aufbau und bei der Umsetzung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Ludger Peschkes, Vorstandsvorsitzender des BV BFW, betont: „Mit dem Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke steht dem Call Center Verband Deutschland ein Kompetenznetzwerk zur Seite, das auf berufliche Neuorientierung, Qualifizierung, Prävention und Wiedereingliederung spezialisiert ist.“

CCV-Präsident Manfred Stockmann freut sich über die künftige Zusammenarbeit: „Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke neben der Stiftung MyHandicap einen weiteren starken Partner in Sachen Inklusion, Ausbildung und Betriebliches Gesundheitsmanagement gewonnen haben. Vernetzung und Austausch sind gerade bei diesen Themen, die für den CCV und seine Mitgliedsunternehmen enorm wichtig sind, das „A und O“. Unsere Branche sucht nach gut qualifizierten Mitarbeitern, der BV BFW bildet diese aus. Unsere Branche kann auch beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement zusätzlichen professionellen Input gebrauchen. Gehen wir die Themen gemeinsam an!“

Von ersten Ergebnissen der Zusammenarbeit können Teilnehmer der Jahrestagung des CCV am 11. November in Berlin profitieren. In seiner Collaboration Keynote “Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke e.V. als Partner des CCV – Konkrete Angebote für Contactcenter” berichtet Christoph Erbslöh, Leiter Unternehmenskooperationen des BV BFW, von Fakten, Möglichkeiten und Direkthilfe bei der Inklusion.

Über den Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke e. V. (BV BFW)

Der BV BFW ist der bundesweite Zusammenschluss von 28 Berufsförderungswerken. Ihr Auftrag im Sinne des Sozialgesetzbuch IX ist es, Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen die volle Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Als Kompetenznetzwerk für Gesundheit und Arbeit mit ca. 100 Standorten und aktuell etwa 12.000 Plätzen bündelt der BV BFW dieses Know-how und die langjährige Erfahrung in den Bereichen Prävention, Beratung, Diagnostik, Qualifizierung und Integration, um Menschen mit Behinderungen zurück in das Erwerbsleben zu bringen. Der Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke ist ein eingetragener Verein und hat seinen Sitz und seine Geschäftsstelle in Berlin.

Über den Call Center Verband Deutschland e. V. (CCV)

Der CCV ist die Stimme der deutschen Call- und Contactcenter-Branche sowie ihrer Dienstleister. Zu dem Wirtschaftszweig zählen neben eigenständigen Service- auch Inhouse-Callcenter in Unternehmen. Die 520.000 Beschäftigten in der Branche erwirtschaften jährlich über 21 Milliarden Euro. Mit seinen Mitgliedsunternehmen repräsentiert der CCV die führenden Call- und Contactcenter aus den Bereichen Handel, Finanzen, Industrie und Dienstleistung. Als größter Verband in diesem Bereich vertritt er die Interessen gegenüber Medien und Politik und ist innerhalb der Branche eine anerkannte Plattform für fachspezifischen Informationsaustausch. Der CCV bietet zudem ein umfangreiches Netzwerk für beste Branchenkontakte. Um mehr Menschen mit Behinderung und gesundheitlichen Einschränkungen Perspektiven in der Branche zu geben, hat der CCV im Februar 2010 den CCV-Arbeitskreis Inklusion gegründet. Vorrangiges Ziel ist eine verstärkte PR- und Öffentlichkeitsarbeit. Zum einen, um auf diesem Wege Betroffenen zu zeigen, wo und wie sie potenzielle Arbeitgeber finden können. Zum anderen auch, um bei Unternehmen dafür zu werben, sich mit dem Inklusionsthema zu beschäftigen. Langfristig gilt es, dadurch auch das Image der Branche positiv zu beeinflussen. Dabei stehen wirtschaftliche wie menschliche Faktoren gleichermaßen im Vordergrund. Diese sind geknüpft an das Ziel, leistungsfähigen und leistungsbereiten Menschen einen Arbeitsplatz anzubieten.

Über die Stiftung MyHandicap

Die Stiftung MyHandicap gemeinnützige GmbH wurde 2005 gegründet. Sie unterstützt und fördert Menschen mit Behinderung. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten stehen Dienstleistungen rund um die Themen Information und Inklusion mit dem Ziel, die Lebenssituation von behinderten Menschen wirkungsvoll und nachhaltig zu beeinflussen. Dies geschieht durch umfassende Information und Beratung zu allen Bereichen des Lebensalltags vor allem durch das Medium Internet. MyHandicap sorgt für eine bedarfsgerechte und fähigkeitsorientierte Inklusion von Menschen mit Behinderung in Gesellschaft und Wirtschaft und verhilft ihnen zum Erfolg. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Inklusion im ersten Arbeitsmarkt. Dabei werden alle Parteien des Arbeitsmarkts in den Fokus genommen. Arbeitgeber, die gern behinderte Menschen in ihrem Unternehmen beschäftigen wollen, finden Informationen zu Rahmenbedingungen, staatlichen Fördermöglichkeiten, eine Jobbörse für eigene Inserate an die Zielgruppe sowie mit Stellen- / Ausbildungsgesuchen von Menschen mit Behinderung und können auch Beratungsangebote von MyHandicap in Anspruch nehmen. Daneben unterstützt MyHandicap Arbeitsuchende und Auszubildende bei der Verwirklichung ihrer beruflichen Ziele durch Workshops, Bewerbungstipps, das Aufzeigen von Vorbildfällen und der Kontaktaufnahme zu Arbeitgebern v. a. über eine eigene Jobbörse.

Kontakt
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
ADVERB – Agentur für Verbandskommunikation
Christian Schuster
Tel.: 030 / 206 13 28 20
Mobil: 0176 / 21 88 62 08
E-Mail: presse@cc-verband.de

Diversity-Aktionswoche bei DATEV eG

Experiment gelungen – Wiederholung ausdrücklich erwünscht!

Juni 2016

Ziel der DATEV-Aktionstage war, die Belegschaft dafür zu sensibilisieren, dass jeder Mensch viele Facetten hat, einzigartig ist und wir Andersartigkeit nicht ablehnen sollten. Mit den Menschen wertschätzend umgehen, egal welche Hautfarbe, Behinderung, Geschlecht etc. sie haben, trägt dazu bei, ein Arbeitsumfeld frei von Vorurteilen zu schaffen.

DATEV tauscht sich dazu mit DATEV-Bildungspartnern, wie dem Berufsförderungswerk Würzburg aus. An den beiden Aktionstagen Anfang Juni haben Schüler und Lehrer des Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Beispiele gezeigt, wie Integration im Arbeitsleben zum Erfolg führen kann.

Die Besucher fanden es sehr gut, dass DATEV solche Möglichkeiten bietet, um dadurch Berührungsängste auf beiden Seiten abzubauen.  Die Azubis und Schüler waren begeistert von den sehr offenen und interessierten KollegInnen und dem positiven Betriebsklima, welches ihnen bei der Vorbereitung der Veranstaltung und an den Tagen entgegen gebracht wurde.

So ergab sich durch das intensive ‚Netzwerken‘, dass z.B. ein Schnupper-Praktikum in der DATEV-Telefonzentrale geplant ist. Im Gegenzug planen die technisch affinen Schüler der bbs Tipps mitzubringen, wie sich Doppelarbeiten für die sehbehinderten DATEV-Kolleginnen künftig vermeiden lassen. Ein Kollege plant in seinem bevorstehenden „Unruhestand“ ab nächstem Jahr, die bbs als technischer Berater zu unterstützen, die Kontaktdaten wurden ausgetauscht.

Unsere Entwicklungskollegen waren begeistert, wie herzlich und unverkrampft aber auch technisch versiert die jungen Talente sind. Durch diese Kontakte und die Zusammenarbeit mit der bbs kam auch das Thema Barrierefreiheit der DATEV-Software zur Sprache. Hierzu liegen bereits Anfragen von Kanzleien und Systempartnern vor, die sehbehinderte MitarbeiterInnen beschäftigen.

Der Termin für die Diversity-Aktionswoche 2017 folgt. 

 

Best Practice Inklusion: Martin Lorrek von der A. Sutter Dialog Services GmbH

Essen, Mai 2016

Martin Lorrek führt als Teamleiter der Unit Banken / IT-Services beim CCV-Mitglied A. Sutter Dialog Services GmbH ein Team von 20 Mitarbeitern/innen und ist für die professionelle Abwicklung der Kundenaufträge sowie die regelmäßige Informationsweitergabe an die Geschäftsführung verantwortlich.

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Er ist durch ein Zugunglück seit dem 14. Lebensjahr körperlich erheblich eingeschränkt. In diesem CCV-Best Practice Inklusion beschreibt Herr Lorrek ganz praktisch seine Erfahrungen in der Arbeitswelt Callcenter: „Die Arbeit ist für mich sehr sinnstiftend und mein Leben erhält dadurch einen Rhythmus, der mich täglich über neue Aufgaben und Herausforderungen fordert und über neu erworbene Kompetenzen fördert. Der Tagesablauf ist gegliedert, die Teilhabe am Arbeitsgeschehen vermittelt mir Selbstwertgefühl und Stolz. Trotz meiner Einschränkung fühle ich mich als wertvolles Mitglied der arbeitenden Gesellschaft und bin dankbar, dieses erleben zu dürfen.“.

Lesen Sie hier mehr!

 

Best Practice Inklusion

CCV-Arbeitskreisleiterin Inklusion Heike Kraus von der DATEV eG

Vor einiger Zeit baten wir Sie um die Beantwortung von sieben Fragen zur Inklusion in Ihrem Unternehmen und um die Zusendung von Best Practices. Heute geht unsere Arbeitskreisleiterin Heike Kraus mit „Gutem Beispiel“ voran: im Datev-Karriereblog wurde ihr Best Practice veröffentlicht.

Heike Kraus 2016

„Kein Mensch darf sagen, solches trifft mich nie.“
Heike Kraus berichtete […], dass sie selbst nur noch 20 Prozent Sehfähigkeit auf dem rechten Auge hat und auch ihre rechte Hand sehr eingeschränkt ist. Erste Anzeichen spürte Frau Kraus vor etwa 15 Jahren, als sie von heute auf morgen auf dem rechten Auge nicht mehr sehen konnte. Später stellte sich heraus, dass ihre Nervenbahnen unterbrochen sind – eine enorme Veränderung im Leben der ehemaligen Softwareentwicklerin! Tabletten helfen ihr nur temporär und gerade heißes Wetter ist problematisch. Sie gab ihren Posten als Teamleiterin ab und reduzierte ihre wöchentliche Arbeitszeit. Es mussten andere, machbare Tätigkeiten gefunden werden.
„Die entscheidenden Veränderer der Welt sind immer gegen den Strom geschwommen.“
Doch Frau Kraus ist sich ihrer Stärken bewusst: „Organisieren, Menschen zusammenbringen und für eine gemeinsame Sache begeistern, sind wohl meine besten Fähigkeiten“, meint sie nachdenklich.  Mittlerweile ist sie sogar sicher, dass DATEV von dem Netzwerk, das sie sich durch ihre eigene Krankheit aufgebaut hat, profitieren kann: „Es ist immer ein wechselseitiges Geben und Nehmen und erfordert von beiden Seiten viel Offenheit“, sagt Frau Kraus mit einem Lächeln auf den Lippen und fügt hinzu: „Ich habe meinen Arbeitgeber sofort informiert, als ich von der Krankheit wusste. Nur so kann eine gute Lösung für alle Seiten gefunden werden.“ Generell erhielt Frau Kraus hauptsächlich überraschend positives Feedback und bekam viel Hilfe angeboten. Sie weiß natürlich auch, dass bei manchen Führungskräften noch Berührungsängste herrschen. […]

Hier können Sie den kompletten Beitrag lesen – wir freuen uns über weitere Zusendungen!

Best Practice Inklusion II – SNT Deutschland AG

Doreen Binder, Kundenbetreuerin bei der SNT Deutschland AG

Potsdam, Dezember 2015

„Wie kannst Du auch noch abends mit der Familie und Freunden telefonieren, wenn Du im Job schon den ganzen Tag telefonierst?“ fragt Doreen Binders Mann schon mal. Für die gelernte Kauffrau für Bürokommunikation aber ist das kein Problem. „Das ist ja auch etwas völlig anderes“, lacht sie.

1509_Doreen BinderÜber eine Zeitarbeitsfirma kam sie 2006 zu SNT und wurde nach drei Monaten bereits in ein festes Anstellungsverhältnis übernommen. Skeptisch war sie anfangs schon. „Callcenter haben ja nicht den besten Ruf in der Öffentlichkeit und man verbindet das immer mit nervigen Verkaufsanrufen.“ Das Vorurteil revidierte sie sehr schnell, nachdem sie bei SNT das vielfältige Aufgabenspektrum im Kundenservice kennen gelernt hatte.

Im Kundenservice für einen Telekommunikationsanbieter unterstützt Doreen Binder heute im kaufmännischen Backoffice, aktiviert DSL-Anschlüsse oder beantwortet Fragen zum Anschluss oder der Rechnung. Und genau diese Vielseitigkeit mag Doreen Binder am meisten an ihrem Beruf – und natürlich die Kollegen: „Ich komme wirklich gerne zur Arbeit!“.

Morgens bringt sie ihre dreieinhalbjährige Tochter erst in die KITA, dann fährt sie mit dem Zug nach Potsdam. „Ich habe elf Monate Elternzeit genommen und konnte danach nahtlos wieder einsteigen. SNT hat mich da mit einer zusätzlichen Schulung unterstützt“, erzählt Doreen Binder. Im Gegensatz zu ihren Kollegen nimmt sie nicht zu Schichtbeginn einfach einen freien Platz ein, sondern hat einen festen Arbeitsplatz. Er ist mit einer besonders ergonomischen Tastatur und Maus ausgestattet, denn Doreen Binder ist aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen zu 50 % schwerbehindert.

Dankbar war Doreen Binder deshalb für die Unterstützung der SNT-Schwerbehindertenvertretung am Standort Potsdam. „Trotz ärztlichem Attest war es noch eine Unmenge von Formularen, die ich ausfüllen musste. Der Antrag auf Gleichstellung bei einer Behinderung von 30 % wurde vom Arbeitsamt zunächst abgelehnt.“ Die Schwerbehindertenvertretung half beim Widerspruch und auch bei dem späteren Antrag beim Versorgungsamt zur Anerkennung einer Behinderung von 50 %.

Der jungen Frau sieht man das Handicap nicht an. Nicht alle Kolleginnen und Kollegen wissen darüber Bescheid und eigentlich spricht Doreen Binder auch nicht gerne darüber. „Ich weiß, dass das hier bei SNT eigentlich kein Thema ist. Wir haben am Standort zum Beispiel auch einige Rollstuhlfahrer, meine Teamleiterin ist selbst gehbehindert – die sind alle sehr gut integriert.“ Die dynamische junge Frau tut sich jedoch noch schwer damit, die eigenen gesundheitlichen Einschränkungen zu akzeptieren. „Meine Teamleitung weiß es natürlich und einige Kollegen, schon aufgrund des festen Arbeitsplatzes. Aber eigentlich bin ich froh, dass meine Behinderung im Arbeitsalltag zwar berücksichtigt, aber nicht ständig thematisiert wird“, berichtet sie.

Best Practice Inklusion: TAS Unternehmensgruppe

Inklusion als Selbstverständlichkeit

Logo TASDie TAS Unternehmensgruppe wurde 1982 gegründet und positioniert sich durch eine konsequente Weiterentwicklung heute als Gesellschaft für Dialogmarketing mit Fullservice-Dienstleistungen. Wir bieten in allen Bereichen des Dialogmarketings, wie Inbound, Outbound und Backoffice, umfassenden Service von der Ist-Analyse bis zur Strategieentwicklung und Durchführung, sowie ergänzende Leistungen an.

Das Thema Inklusion beschäftigt uns jetzt seit 2006 und ist für uns zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Leider gibt es nach wie vor starke Vorbehalte gegenüber Menschen mit Handicap und somit sind aktuell rund 60 Prozent der qualifizierten schwerbehinderten Menschen noch arbeitslos. Seit 2012 gehen wir, zusammen mit einem Bildungswerk als alternativen Vermittlungspartner, einen neuen Weg zur Beschäftigung von Menschen mit einer Behinderung. Bei der TAS erhalten auch schwerbehinderte Menschen eine realistische berufliche Chance, einen langfristigen Job und somit eine echte Berufsperspektive.

Herr Marcel Verberk hat 2011 seine Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing bei der TAS begonnen und diese 2013 erfolgreich abgeschlossen. Er ist durch seine körperliche Behinderung auf einen Rollstuhl angewiesen. Wir bieten unserem Kollegen einen barrierefreien Arbeitsplatz und die Unterstützung, die er benötigt.

Herr Sebastian Brimmer ist Anfang 2015 zur TAS gekommen. Auch er hat ein körperliches Handicap. Er fühlt sich bei uns sehr wohl und engagiert sich auch in sozialen Projekten, die die TAS im Rahmen ihrer CSR-Aktivitäten unterstützt.

Der erste TAS Mitarbeiter mit Handicap, der über die Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk eingestellt wurde, ist Michael Manka. Herr Manka hat ein sehr starkes Seh-Handicap. Dieses Handicap erschwert die Arbeit am PC so, dass er diese ohne entsprechende technische Hilfsmittel nicht ausüben könnte. Unter anderem haben wir auf seinem PC eine Vergrößerungssoftware installiert, die es ihm ermöglicht, jeden Bereich auf dem Bildschirm in einer für ihn lesbaren Größe darzustellen. Dadurch kann er seinen Job selbstständig ausüben und ist auf keinerlei Hilfe angewiesen.

TAS

TAS Mitarbeiter Michael Manka mit TAS Projektkoordinatorin Carina Tessner

Bei der Arbeit mit Menschen mit einer Behinderung hat sich für uns bewiesen, dass diese Kollegen sehr flexibel, überdurchschnittlich loyal und hochgradig  verlässlich sind. Die TAS wird sich auch in Zukunft für Inklusion einsetzen. Wir möchten zukünftig mit noch viel mehr Menschen mit Handicap zusammenzuarbeiten.

TAS Mülheim GmbH, Mainstr. 1, 45478 Mülheim, www.tas-gruppe.de